In der Komik muss man immer die Not der Figur erkennen

Im Gespräch mit Andreas Gergen und Uwe Kröger

von Birgit Bernds & Barbara Kern

Das Interview fand einen Tag vor der Premiere, kurz vor der zweiten Voraufführung des Stückes in Merzig statt.

blickpunkt musical: Nach Vorgabe der Addams Foundation sollten sich die Musicalautoren ausschließlich auf die Cartoons von Charles Addams
beziehen. Wie sieht das im Ergebnis aus?

Andreas Gergen: Diese stammen von 1938, die TV-Serie dagegen aus den 60er und die Filme erst aus den 90er Jahren. Das Musical erzählt eine ganz neue Episode, die sich so in keiner Fassung findet, zitiert aber aus den Cartoons – so den berühmten Dialog von Gomez und Morticia am Ende des Stückes. Gomez fragt: »Bist Du unglücklich, Liebling?« und sie antwortet: »Ja, vollkommen.«

blimu: Das Stück wurde nach der Broadway-Fassung überarbeitet und verändert. Wie frei waren Sie als Regisseur, weitere Veränderungen vorzunehmen?

AG: Es stellt sich die Frage: Muss man überhaupt noch Dinge verändern? Die Dramaturgie hat sich bei der Fassung für die US-Tour nicht nur verändert, sondern auch sehr verbessert. […]