Neil Patrick Harris macht transsexuellen Indie-Rock aus Downtown broadwaytauglich

»Hedwig and the Angry Inch« am Broadway

von Richard C. Norton / dt. von Lisa-Maria Wendland

Wer hätte sich vorstellen können, dass das wilde, schmuddelige Off-Broadway-Musical aus dem Jahr 1998 von John Cameron Mitchell und Stephen Trask 16 Jahre später triumphal wieder am Broadway auftaucht? Der Dank für dieses unerwartete Wunder gebührt Neil Patrick Harris, bekannt aus TV-Serien wie »Doogie Howser« und »How I Met Your Mother« und häufiger Gastgeber der Tony Awards und Academy Awards. Aber auch Regisseur Michael Mayer, der bereits die rockigen Hit-Musicals »Spring Awakening« und Green Days »American Idiot« am Broadway inszenierte, muss gedankt werden, dass er die Show für ihre Wiedergeburt in Uptown aufbereitet hat. Für diejenigen, die die Vorgeschichte nicht kennen: Hedwig wurde als Junge mit dem Namen Hensel 1962 in Ost-Berlin geboren. Etwa 26 Jahre später verliebte sich dieser »schmächtige, mädchenhafte Junge«, wie er sich selbst bezeichnet, in einen amerikanischen GI, unterzog sich einer stümperhaften Geschlechtsumwandlung, um eine Frau zu werden, und heiratete den GI. Von ihrem Ehemann in einer Wohnwagensiedlung in Kansas sitzen gelassen, trifft Hedwig ihren […]