Musik im Blick – auch im Musical?

Ein Gespräch mit dem Intendanten des Staatsschauspiels Hannover

von Hartmut H. Forche

Ich sitze im Büro und warte auf den Hausherrn Lars-Ole Walburg. »Mehr Demut – Mehr Inhalt« steht in großen Buchstaben an der Wand.
Einzigartige Wanderungen durch den Grenzbereich von Musical und totalem Theater haben uns mit den letzten drei Produktionen (»Das Wirtshaus im Spessart«, »Das weisse Album«, »The Black Rider«) in Hannover berührt, führten aus dem Musical-Klischee heraus und zurück auf den Ur-Begriff des »Musical Play«, aber auch auf Erfinder des Musicals, Namen wie Stephen Sondheim, Robert Wilson und Harold Prince – Erfinder neuer Sichtweisen.
Mit scharf-konzentriertem Blick beantwortet Lars-Ole Walburg meine Fragen.

blickpunkt musical: In Ihrem Spielplan sind fast alle Stücke auch musikalisch. Welchen Bezug haben Sie als Regisseur zur Musik?

Lars-Ole Walburg: Mein Denken ist musikalisch geprägt – doch anders als man in der Oper arbeitet, bestimmen inhaltliche Vorschläge die Sprache und die Dramaturgie und keine aufgesetzte Melodie, wie man das so oft im Einheitsbrei sieht.
Die Sprache klingt in mir, ohne dass ich den Darstellern etwas […]