Leben und Lieben im Dreivierteltakt

»Das Lächeln einer Sommernacht« in München

von Tobias Hell

Die Vielfältigkeit gehört zu den schönsten Merkmalen des Musicals. Das zeigt auch wieder einmal der aktuelle Spielplan des Gärtnerplatztheaters, der sich vom klassisch inspirierten »Candide« bis hin zur Rockoper »Hair« spannt. Gerade Stephen Sondheim darf dabei als Komponist gelten, der die Grenzen des Genres immer wieder neu ausgetestet und mit seinen Experimenten neue Türen geöffnet hat. Vom opernhaften »Sweeney Todd« über die exotischen »Pacific Overtures«, bis hin zur bitterbösen Attentäter-Revue »Assassins«. Und nachdem er schon vor Weihnachten bei Leonard Bernsteins Klassiker »Candide« als Texter mit auf dem Besetzungszettel präsent war, rückte Sondheims Name für die erste Münchner Musical-Premiere des neuen Jahres nun endlich ganz nach oben. Mit der 1973 in New York aus der Taufe gehobenen »A Little Night Music« sollte es für ihn zur Abwechslung ein Musical komplett im Dreivierteltakt werden, gewissermaßen als amerikanische Antwort auf Walzerkönig Johann Strauß und Co. Ein Umstand, durch den sich nun womöglich […]