Auf der Nostalgiewelle

Christopher Wheeldons »An American in Paris« nun auch in London

von Tobias Hell

Geht es um Hitlisten der besten Filmmusicals aller Zeiten, so ist »An American in Paris« meist mit ziemlicher Sicherheit ein heißer Kandidat für die Top Ten. Vincente Minnellis mehrfach Oscar-prämierter Streifen setzte vor allem durch sein monumentales Tanzfinale neue Maßstäbe und wird, wie zuletzt auch in »La La Land«, bis heute gerne zitiert. Angesichts seiner filmhistorischen Bedeutung und anhaltenden Popularität war es daher schon fast ein Wunder, dass man trotz mehrerer Anläufe erst nach der Jahrtausendwende eine erfolgreiche Bühnenversion der rührseligen Liebesgeschichte zwischen dem amerikanischen Soldaten Jerry und der Pariser Tänzerin Lise realisieren konnte, die nun auch London erreicht hat.
Nach einem ersten, keine Folgeproduktionen nach sich ziehenden Versuch 2008 war man vor drei Jahren mit frischem Leading-Team noch einmal komplett neu gestartet und kehrte dafür an jenen Ort zurück, der einst auch Komponist George Gershwin zum titelgebenden Musikstück inspiriert hatte. […]