Mehr als ein sportlicher Wettkampf

»Chess« im Opernhaus Chemnitz

von Lisa-Maria Mehrkens

Eine schwarze Bühne mit einem hell erleuchteten, weißen Kasten, in dem der geheimnisvolle Schatten eines Mannes sichtbar wird. Der Kasten vergrößert sich und fährt nach unten – heraus tritt der Schiedsrichter (Mischa Mang), ganz in dunkles, glänzendes Rot gekleidet. »Chess«, das Musical von Benny Andersson (Musik), Björn Ulvaeus (Musik und Liedtexte) sowie Tim Rice (Liedtexte) aus dem Jahr 1984, erzählt nicht nur von Schach. Es spielt zur Zeit des Kalten Krieges und thematisiert damit mehr als nur einen sportlichen Wettkampf zwischen Ost und West. Das wird bereits zu Beginn deutlich, als ein sich drehender Mond als Projektionsfläche für verschiedene Bilder aus den USA und der Sowjetunion dient. Am 27. März 1979 fi ndet die erste Partie der Schachweltmeisterschaft in Meran statt. Eine bunte
Schar Zuschauer hat sich dort eingefunden, um dem sportlichen Spektakel beizuwohnen: Trachtentänzer, Nonnen, Punker und Touristen, die vom Chemnitzer Opernchor dynamisch und mit Spielfreude verkörpert werden. […]