Optimismus zahlt sich aus

»Candide« in München

von Tobias Hell

Als musikalischer Grenzgänger, der sich an der Wiener Staatsoper ebenso zuhause fühlte wie in der
New Yorker Carnegie Hall oder am Broadway, hat es Leonard Bernstein seinen Kritikern nie besonders einfach gemacht, ihn in eine Schublade zu stecken. Das gilt nicht nur für den Dirigenten, sondern gleichermaßen auch für den Komponisten Bernstein, dessen »Candide« dem Staatstheater am Gärtnerplatz nun kurz vor Weihnachten im Ausweichquartier in der Reithalle einen weiteren Publikumserfolg bescherte. Ist es nun ein Musical oder vielleicht doch eher, wie man auf dem
Klavierauszug lesen kann, eine »Komische Operette«? Wie auch immer, das Gärtnerplatzorchester findet sich bekanntermaßen in allen Genres zurecht und vereint schon in der mitreißenden Ouvertüre, frei nach der literarischen Vorlage von Voltaire, das Beste aus beiden möglichen Welten. […]