Und wenn die Welt in Stücke fällt ...

»Cabaret« bei den Bad Hersfelder Festspielen

von Barbara Kern

Willkommen, Bienvenue, Welcome!« Aus dem Publikum ertönt die schmeichelnde zart-harte Stimme des androgynen, clownesken Conférenciers, den Helen Schneider bravourös mit all seinen Facetten in nuanciertem Schauspiel, Tanz und prägnantem Gesang auf die Bühne bringt – ganz wie eine Inkarnation der herausragenden Inszenierung von Gil Mehmert (mit Unterstützung von Erik Petersen). Genau beobachtend, das Schreckliche kabarettistisch andeutend und gnadenlos aufdeckend – mit emotionalem Abstand, doch keinesfalls unberührt.
BERLIN steht wie ein Thema über dem genialen Bühnenbild von Heike Meixner: ein manuell auf einer Platte drehbares Karussell. Anfangs verhüllt mit einer gezeichneten Stadtansicht im George Grosz-Stil (Maler und Karikaturist 1893-1959), öffnet sich dahinter auf zweieinhalb Ebenen Fräulein Schneiders Pension mit äußerst liebevoll ausgestatteten Zimmern. Der Kit-Kat-Club befindet sich auf der Rückseite, ist aber auf der Ebene des Hochparterres auch von dort zugänglich. […]