Als Autor muss man wirklich zu 100% an sein Stück glauben

Autorin Sabine Haydn im Interview zur Uraufführung von »BurnOut«

von Oliver Wünsch

blickpunkt musical: Wie kam es überhaupt dazu, ausgerechnet über das Thema Burnout ein Musical
zu machen? Vermutlich waren die ersten Reaktionen ja eher verhalten, oder?

Sabine Haydn: (lacht) Ja, das kann man so sagen. In der Tat war eigentlich kaum jemand davon begeistert, sondern die erste Reaktion war immer ein verstörtes Schauen, gefolgt von der Frage: »Warum denn das?« Ich habe damals einfach viele Menschen in meinem unmittelbaren Bekannten-/Freundeskreis gehabt, die wirklich und sehr ernst daran erkrankt sind. Und es gab zwei Sachen, die mich sehr berührt haben – das eine ist, dass es für diese Menschen wirklich schwer ist, gegen die Flut von Vorurteilen anzukämpfen. Denn wenn man wirklich an einem Burnout-Syndrom leidet, ist das eine sehr schlimme Erfahrung – und nach meiner Erfahrung sieht man es Menschen auch sofort an, ob es wirklich ein »echter« Burnout ist oder nicht. Das zweite, was mich aber nachhaltig noch viel mehr beeindruckt hat, ist, wie lebensverändernd ein Burnout sein kann. […]