Im Spannungsfeld der Zahlen

»Adding Machine: A Musical« im Finborough Theatre London

von Sabine Schereck

Kaltes, düsteres Licht. Die komplexe Architektur eines Sprechgesangs füllt den Raum, mal atonal, mal melodisch, mal sanft, mal aggressiv. Es klingt experimentell und erinnert an die Avantgarde des 20. Jahrhunderts, vielleicht Zwölftonmusik, bei der die Zusammensetzung der Töne eher dem Ergebnis einer mathematischen Rechnung gleicht als einer menschlichen Empfindung, die in der Musik ihren Ausdruck sucht.
Joshua Schmidts Komposition bietet einen angemessenen Anfang für ein Werk, das sich »Adding Machine« nennt und seinen Ursprung im fast gleichnamigen Stück von Elmar Rice von 1923 hat. Dort hieß es »The Adding Machine«. Aber der Verzicht auf das »the« trägt hier zur Schlagkraft bei. Es steckt viel Kalkül in dem Werk von Joshua Schmidt und Jason Loewith. Letzterer arbeitete an dem Libretto des Stückes mit, das 2008 zum ersten Mal am Off-Broadway zu sehen war. […]