»Der Medicus« feiert am 20. Oktober Premiere im Deutschen Theater München

Kurzkritik

Mit dem Musical »Der Medicus« feiert das Deutsche Theater in München eine Deutschlandpremiere. Das Stück mit der Musik von Iván Macías und Texten von Félix Amador erhielt bereits elf BroadwayWorld Audience Awards – unter anderem als »Bestes Musical«. Es wurde bereits sehr erfolgreich in Spanien und Tschechien gespielt und nun von Hartmut Holm Forche ins Deutsche übersetzt. Diese Version orientiert sich dabei näher an dem Buch von Noah Gordon, in dem besonders die Beziehung zwischen Rob und dem Schah eine andere ist, als man es von der Version aus Fulda kennt.

Rob, der nach dem Tod seiner Mutter an der Seitenkrankheit von einem Bader aufgenommen wird, möchte unbedingt Medizin studieren. Doch das ist nur im islamischen Isfahan möglich, außerdem werden keine Christen geduldet, weshalb sich Rob als Jude ausgibt. Wie man sieht, ist das Thema gerade brandaktuell. Deshalb könnte die wunderschöne Ballade ›Shalom‹ fast eine Hymne unserer Zeit werden.

Wunderschöne Musik und traumhafte Bühnenbilder zeichnen das Musical ebenso aus wie eine tolle, ambitionierte Cast. Besonders Chris Murray als Schah überzeugt in dieser Rolle, sowohl schauspielerisch als auch stimmlich. Aber auch Bosse Vogt als Rob Cole, Miriam Neumaier als seine Frau Mary, Alexander Bellinkx als Avicenna und Lénárd Kókai als Bader bringen viel Tiefe und Gefühl in ihre Rolleninterprationen.

Einen ausführlichen Bericht wird in der kommenden blickpunkt musical (06/2023) geben. Für alle Interessierten lohnt sich der Weg nach München aber bereits jetzt, denn das Stück wird leider nur noch bis zum 29. Oktober gespielt.

Fotos: Ingrid Kernbach