Mit dem Urgesang gegen die raue See »Fisherman´s Friends 2 – Eine Brise Leben«

Ein Dorf hat gut Lachen: Auf der Veranda ihres Stammlokals amüsieren sich die Fisherman’s und ihre Freunde über die nasskalten Eskapaden ihres Großstadt-Agenten im englischen Meer
Foto: © Splendid Film

Bereits 2019 begeisterte »Fisherman´s Friends – Vom Kutter«, basierend auf einer wahren Geschichte. Ab dem 24. August 2023 erobern die singenden Seebären in der Fortsetzung »Fisherman´s Friends 2 – Eine Brise Leben« erneut die Liebhaber der rauen See und der Shantys. Das Regie-Duo Meg Leonard und Nick Moorcroft bleibt seinen Wurzeln treu und präsentiert die eigenbrötlerischen Inselbewohner mit dem Herzen am rechten Fleck und eine Geschichte, die das wahre Leben mit allen seinen Höhen und Tiefen abbildet.

Seit der Veröffentlichung ihrer ersten Platte hat sich das Leben der Fischer verändert. Obwohl sie versuchen, ihrem Leben auf dem Wasser treu zu bleiben, verlangt die Marketingkampagne ihren Einsatz. Auch das einst verschlafene Fischerdorf Port Isaac, die Heimat der singenden Fischer, hat sich in eine Touristenhochburg verwandelt. Immer mehr Besucher kommen, um die Fischer live zu sehen, was nicht bei allen für Begeisterung sorgt. Während die Gruppe auf Tour ist (Bristol, Cambridge, Edinburgh, Newcastle, Gareth, Port Isaac), versuchen ihre Angehörigen daheim, den Alltag zu meistern: ›Bonnie Ship the Diamond‹, ›Sloop John B‹.

Eine Rock-Legende ist geboren: Band-Senior Leadville (Dave Johns), Lebemann Rowan (Sam Swainsbury) und Band-Neuling Morgan (Richard Harrington) (v.l.n.r.) feiern die Zusage des Glastonbury Festivals für einen Auftritt der »Fisherman’s Friends«
Foto: © Splendid Film

Als Band-Senior Leadville (Dave Johns) einer wichtigen Musikjournalistin mit seiner direkten Art zu nahe kommt, droht ein Skandal. Label-Boss Jez (Ramon Tikaram) versucht Schadensbegrenzung zu betreiben und schickt seine beiden PR-Manager Leah (Jade Anouka) und Gareth (Joshua McGuire) in die Provinz, um die Situation unter Kontrolle zu bringen. Durch ein Mediatraining soll die Gruppe den Umgang mit der Presse lernen, doch die ruppigen Seebären haben ihre ganz eigenen Umgangsformen, die man ihnen nicht mehr austreiben kann.

Jim (James Purefoy) trauert noch immer um seinen verstorbenen Vater Jago (David Hayman), der ihn im Geiste noch immer auf der täglichen Fangtour begleitet. Als sein Platz in der Band auf Wunsch des Labels neu besetzt werden soll, rufen die »Fisherman’s« zu einem Casting in der Kirche auf. Morgan (Richard Harrington), ein Waliser, macht mit seiner Stimme Eindruck (›Santiana‹), doch Jim sträubt sich gegen den Neuzugang.

In seinem Element: Die Einsamkeit der See ist für Frontmann Jim (James Purefoy) der perfekte Ort zum Nachdenken
Foto: © Splendid Film

Auch der Aufenthalt von Aubrey Flynn (Imelda May), einer angesehenen Musikerin, die sich auf der Insel eine Auszeit nehmen will und bei Jims Mutter Maggie (Maggie Steed) im B&B wohnt, regt ihn zusätzlich auf. Das erste öffentliche Konzert mit Morgan im historischen Minack Amphitheater (›When the Boat Comes in‹, ›Sail Away Ladies‹, ›A Sailor Ain´t A Sailor‹) endet jäh, als Jim seinem Frust Luft macht und über die Fans und Bandkollegen herzieht. Erbost und von den Fans ausgebuht, verlässt er die Bühne. Am kommenden Tag sind die Zeitungen voll mit den Schlagzeilen. Ohne Jim in der Band und mit Morgan als Ersatz kämpfen sie um die Wiederherstellung ihres Images, doch das Plattenlabel kündigt ihnen den Vertrag.

Jim findet ausgerechnet in Aubrey, die einst genau wie er den Ruhm nicht mehr ertragen kann und sich in den Alkohol geflüchtet hat, ein offenes Ohr. Im gegenseitigen Trost finden sie Vertrauen und kommen sich näher.

Ein Hoch auf die Liebe: Auf dem Glastonbury Festival geben Jim (James Purefoy) und Aubrey (Imelda May) ein perfektes Paar ab
Foto. © Splendid Film

Maggie nutzt ihre Kontakte, um den »Fisherman’s Friends« einen einmaligen Gig zu verschaffen. Doch nach einem Unglück steht das Leben zunächst still: ›Cornwall My Home‹. Jim gelingt es, Morgan anzuerkennen und ihn in der Band zu akzeptieren. Gemeinsam fiebern sie ihrem Auftritt beim legendären Pyramid Stage des Glastonbury Festivals entgegen, wo die »Fisherman´s« als Vorband von Beyoncé auftreten: ›John in the Barrel‹, ›Union of Different Kinds‹.

Vorab überzeugen sie den Labelchef mit einem Liveauftritt von ihren Stimmen (›Wellerman‹) und können mit einem Radiointerview ihre Fans zurückerobern.

Die Filmemacher zeigen erneut das wilde, ungezähmte Cornwall und setzen es in Kontrast mit der hektischen Intensität Londons, wo sich das Label befindet sowie mit der freudigen Anarchie des Glastonbury Festivals. Doch neben der atemberaubenden Natur liegt das Augenmerk auf den Shantys, den Seemannsliedern, deren Ursprung bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts zurückreicht und die erneut von Rupert Christie für die Filmhandlung arrangiert wurden.