Gastgeberin Maya Hakvoort
Foto: @ Adrian Rigele
Ende März hat Maya Hakvoort ins Globe Vienna zu ihrer Konzertreihe »4 Voices« geladen.
Das Unterthema des Events war diesmal »Good old Hollywood«.
Da sich Missy May an dem Abend live für den ORF bei »Dancing Stars« über das Parkett schwang, war sie beim Konzert folgerichtig nicht dabei. Somit waren es, statt der vier angekündigten, nur die drei Stimmen von Maya Hakvoort, André Bauer und Ramesh Nair. Zusammen mit der Begleitung der großartigen Band unter der Leitung von Rens Newland entführten sie das Publikum auf eine Reise in die Welt der Filmmusik. Im Mittelpunkt standen schon fast klassische Film-Songs, die auch auf den Theater- und Musicalbühnen weltweit beliebt und bekannt sind. Erwähnt werden sollte, dass es sich gefühlt fast um zwei Konzerte in einem handelte – denn während die Stimmung im ersten Akt fast etwas zu ruhig war und nur Ramesh Nair als Bündel der guten Unterhaltung hervorstach, waren alle drei Solisten im zweiten Teil so viel gelöster und ausgelassener, dass es sich als ganz neues Konzertereignis anfühlte. Ob das so gewollt war?
Begonnen hat der erste Akt sehr verheißungsvoll: Den Auftakt machte Ramesh Nair mit einer ›Singing in the Rain‹-Sing-Tanz-Step-Regenschirmumherwirbelnummer. Hier zeigte sich schon, was sich an dem Abend bewahrheitete – er war der beste Entertainer des Abends. Seine Gabe, mit dem Publikum in Kontakt zu kommen, also nicht nur für, sondern mit! den Menschen im Saal zu spielen, hat diesen Abend ganz besonders gemacht. Dazu seine stetig gute gesangliche Leistung – all dies wurde zu Recht vom Publikum nicht nur beim Schlussapplaus gewürdigt. Da sollte man »den Inder« fragen, weshalb er mittlerweile mehr hinter der Bühne anstatt auf der Bühne tätig ist. Sein Highlightsong war aus »Dear Evan Hansen«, aber auch sein Duett mit Maya Hakvoort aus »Dirty Dancing« war ein besonderer Leckerbissen des Abends, der ganze Saal stand und tanzte mit. Hakvoort be- und verzauberte das Publikum nicht nur mit den Songs aus »Wicked« und »Frozen«: Ihr Glanzpunkt stammte aus »Jesus Christ Superstar« ›Gethsemane‹. Außerdem präsentierte sie dem Publikum schon einen Vorgeschmack auf ihre Sally Bowles in »Cabaret«, welches diesen Sommer am Stadttheater Baden Premiere feiern wird.
André Bauer entführte das Publikum nach Frankreich mit ›Stern‹ aus »Les Misérables«. Disney hatte einen eigenen kleinen Showblock an dem Abend, hier war das Orchester leider etwas zu flott bei »Die Schöne und das Biest« unterwegs, somit konnte André Bauer seine Stimme in ›Wie kann ich sie nur lieben‹ nicht komplett ausreizen. Alle Darsteller zusammen haben das Globe Theater dann noch nach Afrika zu »Der König der Löwen« gebracht – stimmgewaltig wie ein ganzes Ensemble vom Broadway.
Stimmungsvoller Moment
Foto: @ Adrian Rigele
›Seasons of Love‹ aus »Rent« war die letzte Zugabe dieses wirklich besonderen Abends mit drei hervorragenden Stimmen.
Wer es verpasst hat, darf sich auf einen weiteren Konzertabend im Sommer im Theater im Park als Open-Air-Event freuen. Da vermutlich mit der kompletten Besetzung und mit den angekündigten Ausschnitten aus »Sunset Boulevard« und »Flashdance«, auf welche die Zuhörer im Globe leider vergeblich gewartet haben.