»TINA – Das Tina Turner Musical«
Präsentation in Stuttgart

im Bix Jazzclub und Lounge und bei einer offenen Probe

Schon zu Lebzeiten ist sie eine Legende – Tina Turner. So ist es auch nicht verwunderlich, dass ihr Leben genügend Stoff für ein Jukebox-Musical liefert.

Stephan Jaekel (r.) im Gespräch mit Executive Producer Jan Verveer. Foto: Ingrid Kernbach

Und dieses Musical wird am 16. März 2023 am Apollo Theater Stuttgart Premiere feiern, nachdem es zuvor im März 2019 seine deutschsprachige Erstaufführung in Hamburg erlebte. Doch nicht nur dort – denn diese Eigenproduktion der Stage Entertainment läuft überall auf der Welt, wie Jan Verveer, der International Executive Producer des Stücks, bei einem Pressetermin im Gespräch mit Stephan Jaekel, dem Unternehmenssprecher der Stage Entertainment, erklärte. »TINA – Das Tina Turner Musical« läuft seit 2018 sehr erfolgreich in London. Es war in Madrid, Utrecht und auf einer Tour durch die USA zu sehen und im Mai wird sich der Vorhang in Sydney in Australien heben.

Überraschend, dass Deutschland für Musicals der drittgrößte Markt weltweit ist und Stuttgart mit seinen zwei Musical-Häusern nach Hamburg die erfolgreichste Stadt ist.

Aisata Blackmann. Foto: Ingrid Kernbach

Doch wie kommt so ein Musical zustande, insbesondere, wenn es die Geschichte einer noch lebenden Person erzählt? Die Überlegung war, wer Tina Turner persönlich und das möglichst von Anfang an kennt. Hier kommt Katori Hall ins Spiel. Sie selbst stammt wie Tina aus Tennessee, schreibt sehr erfolgreich Drehbücher, ist Schauspielerin und Drehbuchautorin und hat sogar den Pulitzer-Preis gewonnen. Daher reiste ein Team der Stage Entertainment zu ihr, um mit ihr über das Projekt zu sprechen.
Neben der Story musste auch eine Songauswahl getroffen werden und dazu wiederum war es nötig, Tina Turner direkt zu befragen – welche Songs für sie auch heute noch Bedeutung haben.

Mit Phyllida Lloyd, einer in England sehr bekannten Regisseurin, holte sich das Kreativteam eine weitere starke Frau ins Team. Gemeinsam besuchte man 2017 zum ersten Mal Tina Turner in ihrem Haus in der Schweiz.
Tina war sehr überrascht, dass man ihr Leben in einem Musical darstellen wollte und lehnte anfangs ab. Sie konnte sich zunächst nicht vorstellen, dass ihr Leben Stoff für ein Musical bieten sollte. Doch dann gab sie ihre Zustimmung und war ab sofort auch mit in das Projekt eingebunden. Besonders fasziniert war sie von den Tinas auf der Bühne. Sie sagte: »Das könnt ihr doch unmöglich durchhalten, 6-8 Shows die Woche zu spielen«.

Stephan Jaekel (r.) im Gespräch mit Sebastian de Domenico (l.). Foto: Ingrid Kernbach

Von Musical Supervisor Sebastian de Domenico war zu erfahren, was für ihn das Besondere am Musical »Tina« ist. Es wird sehr viel Musik geben, denn es ist gelungen, zahlreiche von Tinas Hits in das Stück einzubauen. Und es wird eine Hauptdarstellerin geben, die zwar wie Tina aussieht und sich so bewegt, aber die doch ihren ganz eigenen Stil und Charakter mitbringt.

Aisata Blackman selbst verriet, dass manche Lieder auch auf Deutsch übersetzt wurden, damit sie sich besser in die Handlung einfügen. So zum Beispiel wurde aus ›I Can’t Stand the Rain‹ ›Regen fällt wie Blei‹.
Zu Aisata Blackman muss man nicht viel erzählen. Die gebürtige Holländerin lebt seit sieben Jahren in Stuttgart und fühlt sich hier sehr wohl. Dem Stuttgarter Publikum ist sie aus den Musicals »Rocky« und »Bodyguard« bekannt. Dass Aisata Blackman nicht nur sehr gut deutsch spricht, sondern auch das Temperament einer Tina Turner hat, bewies sie anschließend in ihrer Interpretation des Titels ›Proud Mary‹.

Kim Sanders als Tinas Mutter. Foto: Ingrid Kernbach

Bei einem weiteren Termin auf der Probebühne des Apollo-Theaters erhielt die Presse einen Eindruck von der Arbeit an den Szenen. Und auch hier begeisterte Aisata Blackman wieder mit ihrer großartigen Stimme und ihrer Energie. Sie zeigte, dass sie die Bühne rocken wird.

offene Probe: Tina (Aisata Blackman) lernt Ike Turner (Carlos de Vries) kennen, mit Ensemble. Foto: Ingrid Kernbach

An ihrer Seite verkörpert der Holländer Carlos de Vries Ike Turner. Für den Absolventen der renommierten niederländischen Fontys Hogeschool voor de Kunsten in Tilburg ist es seine erste große Hauptrolle, auf die er sich akribisch vorbereitet hat. Wobei es ihm, nach eigener Aussage, schwer fällt, so einen brutalen Typen wie Ike darzustellen.
Und noch ein bekanntes Gesicht war in der Cast zu entdecken:. Kim Sanders, die in »Ghost – Das Musical« die fröhliche und etwas durchgeknallte Oda Mae spielte. In »Tina – Das Tina Turner Musical« verkörpert sie die Mutter der Titelfigur, keine sehr liebenswerte Person.
Insgesamt dürfen sich die Stuttgarter auf ein tolles Stück voller mitreißender Musik und rasanten Tanzszenen freuen. Auch wenn das Leben von Tina Turner nicht immer schön und insbesondere die ersten Jahre schwierig waren, so bleibt eine Devise, die nicht nur für Tina Turner gilt: Nicht aufgeben, das Leben geht weiter.