»Romeo & Julia – Liebe ist alles«
Historisch Modern ab März 2023 in Berlin

Das Komponisten und Autoren-Duo
Peter Plate (l.) und Ulf Leo Sommer (r.)
Foto: Sandy Kolbuch

Kürzlich startete der Vorverkauf für die Tickets des neuen Musicals »Romeo & Julia«, welches am 19. März 2023 am Theater des Westens seine Uraufführung feiern wird. Basierend auf der wohl tragischsten Liebesgeschichte aller Zeiten aus der Feder von William Shakespeare aus dem Jahr 1596 und der bekanntesten Übersetzung von August Wilhelm Schlegel, haben Peter Plate und Ulf Leo Sommer ihre ganz eigene Fassung dessen geschaffen.

Anlässlich des Verkaufsstarts fand am Donnerstag, den 29. September, auf der Bühne des aktuellen Hits »Ku’damm 56«, für das sich ebenfalls Plate und Sommer verantwortlich zeigen, ein Pressegespräch statt.

Moderatorin Kim Fisher begrüßte auf der Bühne im Theater des Westens neben dem Komponisten-Duo Plate/Sommer BMG-Vorständin Dominique Casimir. In einer munteren Gesprächsrunde wurden die Hintergründe der Zusammenarbeit sowie der erste Grundstein des neuen Stücks erläutert. Bereits 2014 arbeitete das Duo zusammen mit dem Intendanten und Regisseur Daniel Karasek vom Theater Kiel an »Romeo & Julia – Das Musical«. Damals gab es eine Open-Air-Produktion von »Romeo & Julia – Das Musical« an der Kieler Förde (vgl. blickpunkt musical 05/14). Aus dieser Zeit blieb jedoch nur ein Song erhalten, der auch in die neue Produktion mit eingeflossen ist.

Dominique Casimir lobte die Zusammenarbeit mit Plate und Sommer. Zusammen mit der BMG haben sie einer zweijährigen Zusammenarbeit mit der Stage Entertainment zugestimmt. Somit sei bereits jetzt verraten, dass nach dem Spielzeitende von »Ku’damm 56« im Februar und dem direkten Start von »Romeo & Julia« im März, ein weiteres Stück von Plate und Sommer entstehen wird. Mit welcher Idee das Duo »schwanger geht« wurde jedoch noch nicht verraten. Müsse doch vorab erst einmal das »Baby« der Liebesgeschichte geboren werden, welche von den existenziellen Themen handelt: Liebe, Sex, Tod!

Die Proben für »Romeo & Julia« beginnen im Januar 2023. Doch bereits jetzt stimmt sich das Titel-Traumpaar ein: Die Rolle der Julia übernimmt die gebürtige Berlinerin Yasmina Hempel (Rotkäppchen Dorothea in Peter Lunds »Grimm«, Staatstheaters Kassel). An ihrer Seite wird Paul Csitkovics (»Jesus Christ Superstar« und »Into the Woods«, Wien) Romeo spielen. Gemeinsam präsentierten sie sich mit dem Duett ›Dann fall ich‹, in dem Romeo und Julia ihre erste Begegnung verarbeiten. Kaum zu glauben, dass die beiden einen Tag zuvor erstmals zusammengetroffen sind.

Julia und ihr Romeo: Yasmina Hempel und Paul Csitkovics
Foto: Sandy Kolbuch

Von über 1000 Teilnehmern bei den Auditions konnten diese zwei Darsteller überzeugen. Vor allem zu Hempel, die sich bis heute nicht erklären kann, warum ausgerechnet sie ausgewählt wurde, fiel Sommer ein, dass sie ihn nahezu aus einem Tiefschlaf rüttelte: »Ich war ermüdet von den Auditions und bin fast eingeschlafen. Dann kam Jasmin und es war einfach magisch«. Auch nach der Veranstaltung war Hempel noch geflasht darüber, dass das große Geheimnis über die Hauptdarsteller endlich gelüftet wurde: »Ich bin gar nicht richtig da, es rauscht alles an mir vorbei, als wäre es ein Film. Wochenlang haben wir im stillen Kämmerlein gearbeitet und nun ist es endlich raus«.

Für Paul Csitkovics, der als Kind im quietschgelben Twingo seiner Tante, einem großen »Rosenstolz«-Fan, immer die Songs rauf- und runterhörte, schließt sich mit der jetzigen Zusammenarbeit mit Plate und Sommer ein Kreis. »Es ist verrückt, es ist ganz toll für uns. Wir haben stundenlang geprobt, im Studio arrangiert, uns kennengelernt und nun stehen wir hier und haben es gerockt«, fasste Csitkovics seinen Eindruck über den ersten Auftritt als Romeo nach dem Pressegespräch zusammen.

Bei dem ersten Workshop konnte auch Nico Went, den die Fans bereits als Freddy aus »Ku’damm 56« kennen, von sich überzeugen. Er wird Romeos Feind Mercutio verkörpern.

Pressekonferenz von »Romeo & Julia – Liebe ist alles« im Theater des Westens mit (v.l.): Nico Went, Peter Plate, Yasmina Hempel, Paul Csitkovics, Ulf Leo Sommer, Nils Wanderer
Foto: Sandy Kolbuch

Dass die Chemie zwischen ihm und dem Titelpaar stimmt, zeigte sich bei der ersten öffentlichen Performance des völlig neuen Song ›Es lebe der Tod‹, der deutlich die Handschrift von Peter Plate und Ulf Leo Sommer trägt, ebenso wie der dargebotenen Song ›Liebe ist alles‹, der bereits im Musicaltitel enthalten ist. Neben vielen umwerfenden neuen Pop-Songs werden auch betörenden Arien zu erleben sein, die von dem mehrfach ausgezeichneten Countertenor Nils Wanderer als Todesengel dargeboten werden. Dass diese Rolle extra für ihn geschrieben wurde, freut Wanderer sehr, da er so seinem Wunsch, »die Grenzen zwischen den unterschiedlichen Musikrichtungen [zu] sprengen« und dadurch seiner Leidenschaft der Musik einen noch größeren Stellenwert einräumen kann.

Auch für Plate und Sommer ist der Stellenwert des Stücks hoch: »Wir gehen mit viel Demut an das Stück heran, sehr verliebt, weil wir lieben diese Geschichte: Es geht um Liebe, Sex und Tod«, so Sommer. Plate betont: »Wir sind Kinder geblieben. Wenn wir arbeiten, denken wir gar nicht an Shakespeare, das vergessen wir dann.«

Vom Look her werden die Zuschauer überrascht sein. Geplant ist eine moderne Version der elisabethanischen Zeit. Wie dies genau aussehen wird, konnte noch nicht verraten werden, weil sich die Kostüme noch in der Entwicklung befinden. Opulent soll es auf jeden Fall werden, und das in allen Bereichen.

Wir sind gespannt und fiebern dem romantischen Musical-Frühling entgegen.