»Hundertwasser« als Uraufführung am Festspielhaus Neuschwanstein in Füssen

Premiere am 29. Oktober 2022

»Hundertwasser« ab 29. Oktober 2022 m Festspielhaus Neuschwanstein in Füssen
Foto: Anne Roth

Am 29. Oktober 2022 feiert »Hundertwasser – Das Musical« Uraufführung in Füssen. Der österreichische Künstler Friedensreich Hundertwasser (1928–2000) steht im Mittelpunkt des neuen Musicals am Festspielhaus Neuschwanstein. Rolf Rettberg (»Ludwig² – Der König kehrt zurück«) verfasste Buch und Liedtexte dieser Hommage, während der gebürtige Wiener Stefan Holoubek (Theater-Komponist, Gitarrist, Musikalischer Leiter und Musikproduzent von Austropop wie »Paul Pizzera & Otto Jaus«) die Musik schrieb. Regie führt Theaterleiter Benjamin Sahler.

Der Maler und bildende Künstler Hundertwasser wurde 1928 als Friedrich Stowasser in Wien geboren. Zahlreiche Mitglieder seiner jüdischen Familie wurden Opfer des Nationalsozialismus. Nach dem Krieg unternahm er erste Reisen in die Toskana, nach Rom, Neapel, und Sizilien. Er lernte René Bro kennen und folgte ihm nach Paris, wo er seinen eigenen Stil ausarbeitete.
Unter seinem Künstlernamen Hundertwasser prägte er ein halbes Jahrhundert mit seinen fantasievollen Bildern und  Bauten. Dabei wollte er »die Welt nicht verändern, sondern verschönern«, wie er einmal sagte. Seine Werke leuchten in ihren Farben und sind von Spiralmotiven und deren Variationen bestimmt. Hundertwasser war ein erklärter Gegner gerader Linien. Inspiriert wurde seine Kunst durch seine unzähligen Reisen in andere Länder. So war er neben Italien auch in Japan, Neuseeland und im Sudan. Seine Architektur hat etwas Organisches, spielt mit pflanzlichen Elementen und sprengte in ihrer Entstehungszeit den Zeitgeist des Rationalismus. Er kreierte Wohnungen für Menschen und förderte neue Formen des Wohnens. Als Natur- und Umweltaktivist setzte er sich auch für den Erhalt von Naturräumen, den Schutz der Wale ein.
Friedensreich Hundertwasser starb im Jahr 2000 im Alter von 71 Jahren an Bord des Kreuzfahrtschiffs Queen Elizabeth 2 vor Brisbane und wurde in Neuseeland beerdigt.

Autor Rolf Rettberg äußert sich begeistert: »Hundertwasser war ein einmaliges Talent. Er polarisierte mit seiner Kunst und seinen Schriften und brachte die Menschen mit seinen Werken, aber auch mit seinem Aktivismus zum Nachdenken. Es steckt sehr viel hinter seiner Kunst, das teilweise erst durch sein Leben verständlich wird.« Mit Live-Musikern auf der Bühne soll mit Stefan Holoubeks Kompositionen die wilde Zeit der 68er wieder aufleben, aber auch ein Kinderchor und ergreifende Balladen werden zu hören sein. Und Benjamin Sahler betont, dass Hundertwassers Werk das Musical bestimmen wird: »Es wird gemalt auf der Bühne, Originalzitate des Künstlers werden eingebaut – eher eine Performance, ein Happening, auf jeden Fall nicht zu klassisch.« Das Bühnenbild spielt eine wichtige Rolle: Heidi Trimmel, die Tochter von Friedensreich Hundertwasser, wird mit teils eigens für das Musical geschaffenen Bildern, teils mit Projektionen ihrer bisherigen Werke daran mitwirken.

Felix Martin (Frollo in »Der Glöckner von Notre Dame«, zuletzt Gus, der Theaterkater in »Cats«) übernimmt die Titelrolle des Friedensreich Hundertwasser. Der renommierte Darsteller hat sich intensiv mit Hundertwasser beschäftigt und bringt zum Ausdruck: »Dass ich Hundertwasser spiele, ist ein Geschenk.«
In weiteren tragenden Rollen sind Leah Delos Santos (Amenoki), Alexander Kerbst (Mr. Money), Stefanie Kock (Wiener Kulturstadträtin), Tamara Wörner (Afrika), Isabella Dartmann (Mutter Hundertwassers) und Daniel Mladenov (René Brô) zu erleben.