Noch zwei Wochen, bis sich am 8. November 2021 der Premierenvorhang für Disneys »Frozen«, im deutschen Titel: »Die Eiskönigin« endlich hebt. Aus diesem wichtigen Grund lud Stage Pressechef Stephan Jaekel und sein Team der Stage Entertainment am 25. Oktober 2021 ein in das neueste und meiner Meinung nach schönste aller Stage Theater.
Allein die Überfahrt mit dem Schiff von den Hamburger Landungsbrücken hin zum »Musicalboulevard« ist ein Erlebnis und wie an diesem Tag bei strahlendem Sonnenschein ein wahrer Genuss, denn hier spiegelt und funkelt nicht nur die Hamburger Elbphilharmonie aufblitzend im Wasser der Elbe. Auch der raumschiffartige Theaterbau des Theaters an der Elbe ganz in Silber und Rund-Form kommt sehr glamourös daher. Ja, liebe Leser, ich weiß, meistens regnet oder stürmt es in Hamburg. An diesem Tag hatte ich aber Glück und es wurde nicht nur auf dem Wasser geglitzert, wie ich schon wenige Minuten später erfahren sollte …
Denn dann hieß es auch im Foyer schon: »Wenn ich euch nun in den Saal bitten darf« – und es öffneten sich die schweren Schwingtüren für all die geladenen Kamerafrauen und -männer und Schreiberlinge wie mich. In der Begrüßung durch den Associate Regisseur Adrian Sarple, Leiter des Hamburger Kreativteams (stellvertretend für Original-Regisseur Michael Grandage), wurde angekündigt, dass wir nun erste Ausschnitte, sogenannte »Runs« erleben werden und es wehte nicht nur ein Hauch Broadway durch den Saal, sondern Broadway pur, weil all die fleißigen Kreativen, die heute hier umherwirbelten, der Original-Produktion auch in New York schon Leben eingehaucht und sie zum Erfolg gemacht haben. Man spürte dennoch die enorme Anspannung, dass alles bis zur Premiere perfekt werden muss.
Für die deutsche Hauptrolle der Elsa konnte Sabrina Weckerlin gewonnen werden. Sie darf dann
jeden Abend den weltberühmten Hit ›Lass jetzt los (Let It Go)‹ live auf der Bühne singen:
»Ich bin unendlich verliebt in diese Rolle und diesen Song. Und ich weiß, dass es ein großes Geschenk ist, ihn jeden Abend singen zu dürfen. Das Musical steht wie kaum eine andere Show für Stärke, Liebe, Nächstenliebe und Empathie. ›Die Eiskönigin‹ ist in ihrer Art einzigartig. Keine Geschichte ist in den letzten Jahren so erfolgreich gewesen«, so Weckerlin.
Auch Celena Pieper, die Elsas Schwester Anna spielt, kennen eingefleischte Musicalfans aus den Erfolgsproduktionen »Doktor Schiwago« und »Don Camillo & Peppone« der Tecklenburger Festspiele, oder durch das TV-Show-Format »The Voice of Germany«, wo sie 2016 bereits im Team »Fanta« stimmlich begeisterte.
Elsa verwandelt mit ihren unkontrollierbaren Kräften ihr Königreich in eine winterliche Eislandschaft. Sie flüchtet ins Exil, um niemanden in Gefahr zu bringen. Vor allem nicht ihre geliebte Schwester Anna, die sich trotz aller Risiken auf eine abenteuerliche Reise begibt, um Elsa zu finden und zu retten. Bei der Presseprobe ist zum ersten Mal in deutscher Sprache die Nummer: ›Zum ersten Mal seit Ewigkeiten (For the First Time in Forever)‹ zu erleben. Es war eine Wohltat, Celena Pieper mit ihrer klaren Stimme, dem Ensemble und dem Orchester zuzuhören, und auch auf Deutsch klingt das Ganze sehr gut abgemischt und angenehm.
Danach ließen uns die Verantwortlichen noch einen außergewöhnlichen und magischen Moment der Bühnentechnik erleben, denn das ganze Bühnenbild verwandelte sich plötzlich in Eis. Doch mehr möchte ich an dieser Stelle nicht spoilern, allein aufgrund der spektakulären Bühneneffekte lohnt sich einmal mehr der Musicaltrip nach Hamburg.
Charlie Williams der smarte, aber sehr genaue Associate Choreograph ließ eine Szene nochmals
wiederholen und probte noch eine Hebung mit dem Ensemble. Gar nicht so leicht für alle Tänzerinnen und Tänzer mit so schweren, aber wunderschönen Kleidern klarzukommen. Auch für sie ist es noch ein Prozess des Einstudierens, der zeigt, welches Handwerk von Musicaldarstellern von Nöten ist, um jeden Abend auf Knopfdruck und ohne Fehler zu funktionieren.
Als Höhepunkt des Pressetermins folgte dann noch ein extra für die deutsche Produktion hinzukomponiertes Duett, ›Du bist alles‹, in dem die Schwestern Elsa und Anna ihre Gefühle aus ihrer ganz eigenen Perspektive besingen. Hier schwärmte auch die Musical-Komponistin Kristen Anderson-Lopez, die extra aus Amerika für die Endprobenphase angereist ist. Die Melodie geht sofort ins Ohr und gefiel den Anwesenden sehr.
Disneys »Frozen«, produziert von Disney Theatrical Productions unter der Leitung von Thomas Schumacher, feierte im März 2018 Broadway-Premiere, entwickelte sich schnell zum größten Musical-Hit der Saison und erhielt die renommierte Tony Award®-Nominierung als »Bestes Musical«.
Zusätzlich zu New York und einer Nordamerika-Tour folgten die britische Erstaufführung in London, Großbritannien und nun ganz bald die deutschsprachige Erstaufführung in Hamburg. Weltweit stehen weitere Produktionen von »Frozen« /»Die Eiskönigin« in den Startlöchern.
Wenn die Premiere in zwei Wochen genauso schillernd, funkelnd und gut abgemischt, brillant, klar daherkommt, wie der heutige Presse-Call, schafft sich die Stage Entertainment vielleicht einen weiteren Roh-Diamanten auf der gegenüberliegenden Elbseite von Hamburg. Das Glitzern sah man bereits jetzt in den Augen der Darstellerinnen und Darsteller, bis hin zum Kostüm, schon mehr als deutlich.
Es darf also geglitzert werden auf ganzer Linie. Wir freuen uns auf die Deutschland Premiere!