Loren Bouchard, der Schöpfer des Animations-Comedy-Musicals »Central Park«, im Gespräch

»Gesegnet mit Songwritern«

Vorab aus blickpunkt musical 03/21

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Loren Bouchard
Foto: (c) Apple

Loren Bouchard, der US-amerikanische Fernsehproduzent, Drehbuchautor und Regisseur, schuf gemeinsam mit Nora Smith (Executive Producerin von »Bob’s Burgers«) und Schauspieler Josh Gad die Musical-Comedy-Animationsserie »Central Park«. Mit der musicalischen Hommage an den namensgebenden Central Park in New York City begeisterte er Zuschauer und Kritiker gleichermaßen.
Noch bevor die Songs geschrieben waren, wurden Theater- und Musicaldarsteller für die Sprechrollen gecastet: Josh Gad (Straßenmusiker Birdy), Kristen Bell (Molly Tillermann), Leslie Odom Jr. (Owen Tillermann). Stanley Tucci und Daveed Diggs unterschrieben für die weibliche Rollen der Hotelerbin Bitsy Brandenham und ihrer Butlerin Helen.
Im Fokus der Handlung steht die Familie des Park-Rangers Owen Tillerman und deren Gegenspielerin, die Hotelerbin Bitsy Brandenham, die den Park kaufen und für eine Wohnanlage abholzen möchte. Von den stetigen Streitigkeiten berichtet Straßenmusiker Birdy.

Jede Episode enthält meist vier originale Songs. Elyssa Samsel und Kate Anderson (»Die Eiskönigin – Olaf taut auf«) fungieren als Komponisten und Haupt-Songwriter der Show. Weitere Lieder stammen unter anderem von Cyndi Lauper, Alan Menken, Meghan Trainor, Fiona Apple und Darren Criss.
Nach dem Erfolg der 1. Staffel, die am 29. Mai 2020 auf Apple TV+ startete und mit dem Creative Arts Primetime Emmys 2020 (»Beste Synchronsprecherleistung« für Leslie Odom Jr. als Owen Tillerman) sowie mit dem NAACP Image Awards 2021 (»Beste Animationsserie«) nominiert wurde, gab Apple TV+ den Start der 2. Staffel für den 25. Juni 2021 bekannt. Die Verlängerung um eine 3. Staffel wurde ebenfalls verkündet.
Anlässlich des Starts der 2. Staffel sprach Loren Bouchard im Interview über die Besonderheit der Serie, dessen 1. Staffel in der blickpunkt musical 03/21 vorgestellt wird. Ein Bericht über die 2. Staffel wird in der Ausgabe 04/21 erfolgen.

blickpunkt musical: »Central Park« zeichnet sich durch seine vielen Songs aus. In der ersten Staffel gibt es insgesamt 46 Songs, unter anderem aus der Feder von Alyssa Samsel, Kate Anderson, Nora Smith, Steven Davis, Sara Bareilles, Brent Knopf. Welche Songwriter werden an der zweiten Staffel beteiligt sein?

Loren Bouchard: Wir sind gesegnet mit Songwritern. In jeder Episode haben wir unterschiedliche Cast-Songwriter, was ein riesiges Unterfangen ist. Für die zweite Staffel haben wir ebenfalls eine unglaubliche Gruppe. Die Songs fügen sich so gut ein, wobei jeder einzelne mit einer ganz eigenen Mission und Themen daherkam. Wir haben diesmal an Bord Ingrid Michaelson, Michael Bublé, Shaggy, Wyclef Jean und viele mehr.

blimu: Daveed Diggs und Stanley Tucci sprechen in der Serie die weiblichen Rollen Helen und Bitsy. Bei Musicals ist es nicht untypisch, dass die Rollen vom anderen Geschlecht gespielt werden. Wann stand fest, dass sie diesem Prinzip folgen werden?

LB: Wir haben zuerst die Sprechrollen gecastet, um herauszufinden, welche Charaktere lustig sind. Die Stimmen der männlichen Darsteller haben etwas an sich, wass den weiblichen Charakteren mehr Tiefe verleiht. Stanley Tucci ist der perfekte Bösewicht. Er besitzt diese facettenreiche Stimme, die Bitsy so markant erscheinen lässt. Auch Diggs verleiht Helen viele Facetten, mit denen sie spielen kann.

(c) Apple TV+

blimu: Kirsten Bell hat in der ersten Staffel der Figur Molly ihre Stimme geliehen. Für die zweite Staffel gab es eine Umbesetzung, Emmy Raver-Lampman übernimmt nun den Part. Gab es durch den Stimmwechsel eine Veränderung im Charakter der Rolle?

LB: Der Prozess der Umbesetzung ist gut gelungen, war aber zugleich auch schmerzhaft. Wir zogen alle am gleichen Strang und wollten gemeinsam ein gutes Ergebnis erzielen. Wir haben dabei natürlich auch Fehler gemacht, die wir wieder korrigieren mussten. Wir sind aber sehr glücklich darüber, dass Emmy Raver-Lampman an der Rolle interessiert und auch für das Projekt verfügbar war. Sie bringt ihre eigene Persönlichkeit in die Rolle ein, ohne sie gravierend zu verändern.

blimu: Wie hat die Pandemie die Entstehung der zweiten Staffel beeinflusst?

LB: Covid-19 betrifft alle. Wir hatten mit den gleichen Auswirkungen zu kämpfen, wie alle anderen auch. Es ist schon schwer, den Job auszuüben, wenn keine globale Pandemie herrscht und alles gut läuft. (lacht) Aufgrund der aktuellen Situation ist die zweite Staffel für jeden Beteiligten zum sehr persönlichen Werk geworden. Jeder Sprecher hat für sich privat seinen Part eingesprochen und am Ende wurden die Tonspuren zusammengemixt. Die Animation wurde während des Lockdowns ab, wobei jeder Animator nur genau die Schritte machen konnte, für die er zuständig war. Die einzelnen Teile wurden wie ein Puzzle zusammengesetzt. Mir hat das gezeigt, was Animation wirklich ist – eine Zusammensetzung von einzelnen Arbeitsschritten.

blimu: Die Serie spielt im weltbekannten Central Park. Warum wurde New York als Handlungsort gewählt und nicht eine fiktive Stadt geschaffen?

LB: Wir haben uns für eine Art märchenhafte Version des Central Parks entschieden, sodass die Zuschauer das wahre New York nicht kennen müssen, um die Jokes und die Prämisse der Serie zu verstehen. Wichtig ist nur die Grundidee: Es geht um einen Park mitten in der Stadt. Ich habe mir daher nie Gedanken darüber gemacht, ob ich dem echten Park gerecht werde oder nicht. Wir verwenden lediglich die Elemente, die für die Stadt sprechen.

blimu: Vielen Dank für das Gespräch.

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