»Freedom – A Magic Hour«: Voraufführung des Songabends auf der Open-Air-Bühne des Theaters Pforzheim

›Freedom‹ mit Fabrizio Levita (Mitte), Frank Nimsgern (hinten l.), Stephanie Crutchfield (hinten r.) und dem Ballett des Theaters Pforzheim (Willer Gonçales Rocha, l.) auf der Open-Air-Bühne
Foto: Ingrid Kernbach

 

Frank Nimsgern an der Gitarre
Foto: Ingrid Kernbach

Am 25. Juni eröffnete Intendant Thomas Münstermann vor dem Theater Pforzheim die neue Open-Air-Bühne. Nach mehr als 8 Monaten Zwangspause durch Corona war und ist die getanzte Songrevue »Freedom – A Magic Hour« das erste Stück, das vor Publikum aufgeführt werden konnte und über 400 Zuschauer durften sich auf einen besonderen Abend freuen.

Da es sich bei dem einstündigen Abend nur um ein Preview handelte, wie Frank Nimsgern ausdrücklich betonte, konnte wegen der Coronabestimmungen kaum geprobt werden. Trotzdem war das Publikum so begeistert, dass es eine zusätzliche Vorstellung am 16.Juli 2021 geben wird, bevor »Freedom« im Herbst in der kompletten Version im Saal gezeigt wird.

Frank Nimsgern, Komponist, Produzent, und vor allem ein Musiker mit Leidenschaft, hat die Arrangements der berühmten Songs neu geschrieben. Er und seine dreiköpfige Band sorgten überdies dafür, dass der Sound professionell klang.

Die Gesangssolisten Stephanie Crutchfield (r.) und Fabrizio Levita (l.) sowie Frank Nimsgern an der E-Gitarre
Foto: Ingrid Kernbach

Gesanglich schafften Stephanie Crutchfield und Fabrizio Levita die nötige Stimmung. Und während am ersten der drei Abende alles noch ein bisschen zaghaft klang, wurden die beiden Solisten mit jedem Abend sicherer.

Ab dem ersten Song ›Wake Me Up Before You Go-Go‹ war das Publikum dabei. Auch Petrus ließ während aller drei Shows die himmlischen Schleusen geschlossen, sodass die Show ohne Unterbrechungen über die Bühne gehen konnte. Es handelt sich um eine gemeinsame Produktion der Sparten Musiktheater und Ballett des Theaters Pforzheim.

Die Songrevue erzählt die Geschichte von George Michael. Der Sänger, der sich zu Beginn seiner Karriere nicht klar ist, wohin seine sexuelle Vorliebe geht, und erst, als er sich in einen Mann wirklich verliebt erkennt, dass er schwul ist, stirbt 2016 an einer Herzerkrankung.

Zuvor jedoch muss er miterleben, wie sein Freund und sein großes Idol, Freddy Mercury, an Aids stirbt, weshalb er sich im Kampf gegen diese Krankheit engagiert. Seine Aussage:

Willer Gonçales Rocha (vorne Mitte in Weiß) mit Ballett
Foto: Ingrid Kernbach

„Ich war nicht davon überzeugt, dass ich schwul bin, bis ich mich zum ersten Mal in einen Mann verliebt habe. Von da an war es klar. Es geht nicht darum, ob du mit einem Mann oder einer Frau ins Bett gehst, sondern in wen du dich verliebst.“
(George Michael, Zitat: Der Spiegel Nr. 15 vom 05.04.2014)

prägt letztendlich auch die getanzten Szenen, großartig umgesetzt mit den Choreographien von Guido Markowitz. Insbesondere Willer Gonçales Rocha, der George Michael tanzt, ist hervorzuheben.

Das Publikum, das nach etwas mehr als einer Stunde die Leistung der Tänzer/innen, der Solistinnen und Solisten sowie der Band mit Standing Ovations feierte, wurde abschließend von der Illumination des Theaters überrascht, das in den Regenbogenfarben erstrahlte. Im Gegensatz zur Fifa hatte man in Pforzheim keine Bedenken, Stellung zu beziehen.

Das in Regenbogenfarben illuminierte Theater Pforzheim
Foto: Ingrid Kernbach