Spielplan 2021/22 am Theater Pforzheim und Open-Air-Uraufführungen

»Freedom«, »Katharina Keppler« sowie »Titanic« und »Jörg Ratgeb«

Intendant Thomas Münstermann vor dem Theater Pforzheim
Foto: Ingrid Kernbach

Theater Pforzheim_Robin_Davis_Generalmusikdirektor

Robin Davis, der neue Generalmusikdirektor am Theater Pforzheim
Foto: Ingrid Kernbach

Es geht wieder los!
Am 16. Juni präsentierte das Theater seinen Spielplan 2021/2022 der Presse. Als neuer Generalmusikdirektor wurde Robin Davis vorgestellt, der mitten in der Pandemie, in der Spielzeit 2020/21, seinen Posten in Pforzheim antrat. Für Intendant Thomas Münstermann ist dies die letzte Saison. Umso mehr liegt ihm der neue Spielplan am Herzen. Neben vielen Projekten im Bereich Oper, Tanz, Schauspiel wird es auch im Bereich Musical mehrere spannende Stücke geben.

So steht die lang erwartete Premiere von »Titanic« ab 2. Oktober auf dem Spielplan. Das Stück, bei dem Chris Murray die Regie übernimmt, war 2020 schon komplett ausverkauft, wurde dann wenige Wochen vor der Premiere nicht von einem Eisberg, sondern von Corona versenkt. Leider hat dies auch dazu geführt, dass manche Darsteller in der Zwischenzeit andere Jobs gefunden haben und nicht mehr zur Verfügung stehen. Dies trifft auch auf andere Produktionen zu. Chris Murray spielte in Pforzheim lange Zeit in verschiedenen Stücken mit und erfreut sich hier einer großen Beliebtheit.

Dagegen kam die Ankündigung, dass die Musicaloper »Katharina Kepler« bereits am 10. Juli 2021 Uraufführung feiern wird, überraschend. Zwar wird das Stück als Open Air uraufgeführt, auf der Fläche hinter dem Theater, aber man darf gespannt sein, ob bereits die ganze Inszenierung gezeigt wird, oder mit einer Preview die Neugier geweckt werden soll.
Das Stück handelt von der Mutter des berühmten Astronomen Johannes Kepler, die unweit von Pforzheim, in Leonberg von Vogt Lutherus Einhorn der Hexerei angeklagt wurde. Es war einer der wenigen Prozesse, der – nicht zuletzt wegen der Schriften des Sohnes – glimpflich ausging. Das Stück von Volker M. Plangg (Musik) und Hartmut H. Forche (Buch und Liedtexte) wurde vom Theater Pforzheim in Auftrag gegeben. Thomas Münstermann selbst führt Regie. Die Badische Philharmonie Pforzheim spielt unter der musikalischen Leitung von Philipp Haag. Jörg Brombacher zeichnet für das Bühnenbild und Ruth Groß für die Kostüme verantwortlich.
Es spielen: Lilian Huynen (Katharina Kepler), Paul Jadach (Johannes Kepler), Ben Savoie (Heinrich Kepler), Jay Alexander (Lutherus Einhorn), Stamatia Gerothanasi (Ursula Reinbold), Dirk Konnerth (Reinbold, ihr Mann), Jon Goldsworthy (Richter / Dämon), Jens Peter (Urban Kräutlin), Lukas Schmid-Wedekind (Der Herzog), Elisandra Melián (Sybille, seine Frau / Burga), Thorsten Klein (Pfarrer Binder), Aleksandar Stefanoski (Christoph Kepler), Joanna Lissai (Margarete Kepler / Tagelöhnerin / Hofapothekerin / Fiolxhilde / Johannes Kepler [Kind]), Helena Steiner (Susanne Kepler), Philipp Werner (Tycho Brahe / Bänkelsänger), Jina Choi (Cousine / Bürgersfrau), N. N. (Benedikt Beutelsbacher / Diener / Lakai / Korbhändler)

Ebenso wie »Katharina Kepler« hat das für 2022 angekündigte historische Stück »Jörg Ratgeb« Bezug zur Region rund um Pforzheim. Ratgeb erzählt die Geschichte des 1526 in Pforzheim lebenden gleichnamigen Malers. Das Stück ist eine Auftragsarbeit, wobei Intendant Thomas Münstermann zusammenarbeitet mit dem Komponisten, Produzenten und Arrangeur Frank Nimsgern, und wird am 2. April 2022 Uraufführung feiern.

Frank Nimsgern ist in Pforzheim ebenfalls kein Unbekannter. Mit seiner Serie »Classics« und zuletzt mit »Falco – The Spirit Never Dies« feierte er hier Erfolge. Und nun hat er sich der Musik von George Michael angenommen und bringt bereits am 25. Juni 2021 »Freedom« auf die Open-Air-Bühne des Stadttheaters am Waisenhausplatz. Allerdings, genau wie »Katharina Kepler« zunächst für 3 Vorstellungen. Und auch nur in einer Voraufführung, die einen Einblick in die Songshow mit Musik aus den 80er/90er Jahren von George Michael, Aretha Franklin u. a. gibt. Die Songs wurden von Nimsgern neu arrangiert, sprechen vom Konflikt zwischen echter und falscher Liebe, von Sehnsüchten, Einsamkeit und Selbstfindung, von Leidenschaft, Höhenflügen und Hoffnungslosigkeit. Die komplette Produktion unter Regie von Guido Markowitz und Damian Gmür wird es am 15. Oktober 2021 zu sehen geben. Als Solisten singen Stephanie Crutchfield und Fabrizio Levita.