»We’ll Be Back – Ein Konzert für jetzt« online

Verschiebung von »Atomic« auf 2021 &
Online-Konzert der Musicalgruppe der Goetheschule Wetzlar

Foto: Vinzenz Schultz

Gestern, am 13. Juni 2020 hätte das Musical »Atomic« von Philip Foxman (Musik und Liedtexte) und Danny Ginges (Buch und Liedtexte) seine europäische, deutschsprachige Erstaufführung auf der Freilichtbühne im Rosengärtchen Wetzlar feiern sollen – eine Produktion der Musicalgruppe der Goetheschule Wetzlar.

Wegen der Pandemie muss die Premiere auf 2021 verschoben werden. Eine kleine Kostprobe aus der deutschsprachigen Fassung von Julian Goletzka gibt es jedoch ab sofort in dem Online-Konzert »We’ll Be Back – Ein Konzert für jetzt« – der Titel ist Programm – zu hören. Das mehr als 40 minütige Stream-Konzert mit Songs aus »Rent«, »Frühlings Erwachen«, »Catch Me If You Can«, »3 Musketiere«, »Anastasia«, »Chess« und »Hamilton« ist ab sofort auf dem YouTube Kanal der Musicalgruppe der Goetheschule zu sehen.

Die Song-Premiere aus  »Atomic« trägt den deutschen Titel ›Scheinwerferlicht‹ (im Original ›Headlights‹).

Das australische Rockmusical »Atomic« erzählt aus Perspektive von Leó Szilárd die Geschichte hinter den Atombomben-Abwürfen auf Hiroschima und Nagasaki am Ende des 2. Weltkriegs. Der deutsch-ungarische Physiker jüdischer Herkunft floh, nachdem er bei Einstein in Berlin geforscht hatte, zuerst nach England und später in die USA. Seine bedeutendste Entdeckung war die Theorie hinter der Nuklearen Kettenreaktion und ihres Potenzials sowohl als Waffe als auch zur Energiegewinnung zu dienen. In den USA setzte sich Szilárd für ein Atomwaffenprogramm ein, nachdem er befürchtete, Hitler könnte zuerst an Kernwaffen gelangen. Im daraufhin gestarteten Manhattan-Projekt gelang es Szilárd nicht, sich der militärischen Führung unterzuordnen, er galt als Störenfried. Nachdem das Deutsche Reich besiegt war, setzte der Physiker sich vehement gegen den Einsatz der Waffe gegen Japan ein, fand jedoch kein Gehör. Nach dem Ende des Kriegs wandte sich Szilárd von der Physik ab und beschäftigte sich von da an mit Biologie und Medizin und wurde ein Protagonist der amerikanischen Anti-Atomwaffen-Bewegung.

Die erste inszenierte Lesung fand 2013 in Sidney statt, ein Showcase folgte im zweiten Jahr. Vom 26. Juni bis 17. August feierte es seine amerikanische Uraufführung im Acorn Theatre in New York. 2015 wurde das Konzeptalbum veröffentlicht und weitere Aufführungen innerhalb den USA folgten.

Im Musical diskutiert Leó Szilárd mit den anderen Wissenschaftlern wie Enrico Fermi die moralischen Fragen von Krieg, Massenvernichtungswaffen und die Rolle der Wissenschaft darin. Eine gültige Antwort finden Sie nicht – genauso wenig wie die Zuschauer.

Sobald die Termine bei den Wetzlarer Festspielen 2021 feststehen, informieren wir Sie hier.

Fakten zum Konzert
Interpreten: Friederike Dörr, Anna Redemann, Julian Groeger, Rebecca Kaufmann & Pauline Müller

Musikalische Leitung: Andreas Gerhard
Ton: Niels Dietrich
Video: Vinzenz Schultz
Konzept, Licht und Schnitt: Michel Honold