Das Broadwaymusical »Pippin« feiert am 10. März 2016 (Preview 9. März) Premiere im Carré Theater an der Amstel in Amsterdam, wo es bis zum 10. April zu sehen sein soll.
»Pippin« erzählt von Pippin dem Buckligen, dem naiven ältesten Sohn Karls des Großen. Er versucht, seinem Leben Sinn zu geben und erlebt dabei Krieg, „Fleischeslust“ und andere Ereignisse. Im Rückzug in ein bürgerliches Eheleben findet er schließlich sein Glück. Der Prinzipal leitet als Erzähler durch das Geschehen.
Das Zirkusmusical von Stephen Schwartz (Musik und Text) sowie Roger O. Hirson und Bob Fosse (Buch) vereint Musiktheater mit hochkarätigen Zirkusnummern. Es wurde 1972 im Imperial Theater in New York City uraufgeführt, die West End Premiere folgte 1973, die deutschsprachige Erstaufführung fand 1974 im Theater an der Wien statt. Die Uraufführung wurde mit fünf Tony Awards ausgezeichnet. 1981 wurde »Pippin« vom kanadischen Fernsehen verfilmt. 2013 startete ein sehr erfolgreiches Broadway-Revival, das vier Tony Awards gewann (unter anderem für „bestes Revival eines Musicals“) und in dem mit Patina Miller das erste Mal am Broadway ein weiblicher Prinzipal zu sehen war.
In den Niederlanden wird größtenteils die amerikanische Revival-Produktion und auch deren Besetzung zu sehen sein. Regie führt Diane Paulus.
Am Broadway spielten unter anderem Matthew James Thomas in der Titelrolle, Patina Miller als Prinzipal, außerdem Andrea Martin, Rachel Bay Jones, Erik Altemus, Terrence Mann, Charlotte d’Amboise und Andrew Cekala. Im Laufe der Spielzeit bis zum 4. Januar 2015 änderten sich jedoch einige Rollenbesetzungen.
Am 28. August wird der Uitmarkt, ein kulturelles Festival in Amsterdam, eröffnet. Zu diesem speziellen Anlass wird ein Teil der amerikanischen Besetzung von »Pippin« in die Niederlande reisen, um in einem Konzert einen ersten Vorgeschmack auf die Show zu bieten. Das Konzert wird live auf dem niederländischen TV-Sender NTR übertragen.
Das Theater Carré wird seit seiner Gründung 1887 als Zirkusgebäude und Music Hall genutzt. Bis 1911 und dann wieder seit dem 100-Jahr-Jubiläum 1987 durfte und darf es die Bezeichnung Königliches (Koninklijk) Theater führen.
Der deutsche Zirkusdirektor Oscar Carré baute das Gebäude als Circus Carré, um auch im Winter Vorstellungen geben zu können. Anfang des 20. Jahrhunderts waren auch Varieté- und Revue-Vorstellungen, später italienische Opern und Operetten zu sehen. Nach dem zweiten Weltkrieg kamen Musicals, Kabarett-Vorstellungen und Popkonzerte hinzu, während im Winter immer noch Zirkusvorstellungen im Carré Theater gastieren.