Fragen an Mathias Edenborn:
United Musicals: Wie haben Sie die »24-Stunden-Musicals« erlebt?
Mathias Edenborn: Ich fand es sehr spannend, aber es war natürlich auch eine unglaubliche Herausforderung für mich. Ich denke, dies hier heute Abend war aufregender, als wenn ich vor 20.000 Menschen singen müsste und gut vorbereitet wäre, denn mit der wenigen Zeit, die wir hatten, um unsere Texte zu proben, war die Anspannung sehr, sehr groß. Es war sozusagen ein Albtraum und eine fantastische Erfahrung zugleich. Ich bin ein emotionaler Mensch, sodass ich in den Proben auch anfangen musste zu weinen, da ich manchmal dachte, dass ich es nicht schaffen werde, mir den Text zu merken. Doch mit dem tollen Team habe ich es geschafft, meine Angst zu überwinden. Das war eine tolle Erfahrung. Und ich denke, heute Abend hat das Publikum einmal gemerkt, wie viel Aufwand hinter einer großen Produktion steckt und wie viel Zeit das alles in Anspruch nimmt. Es ist harte Arbeit!
UM: Könnten Sie sich eine Wiederholung vorstellen?
ME: Wow! Ich denke, ich muss erst einmal ein bisschen schlafen und dann können Sie mich noch einmal fragen. (lacht)
Frage an Enrico De Pieri:
United Musicals: Wie haben Sie die »24-Stunden-Musicals« erlebt?
Enrico De Pieri: Ich bin jetzt erst einmal super erleichtert, super müde und total glücklich, dass alles so gut funktioniert hat. Es hat sich total gelohnt.
Wir haben zwar nicht viel geschlafen – sozusagen in Etappen –und da ist man natürlich auch erschöpft, aber das Ergebnis macht uns alle glücklich. Und die Resonanz des Publikums war gigantisch. In dieser Form hätte ich das gar nicht erwartet und das entschädigt natürlich für den Schlafentzug. (grinst)
Fragen an David Arnsperger:
United Musicals: Wie haben Sie die »24-Stunden-Musicals« erlebt?
David Arnsberger: Für uns alle war das natürlich sehr spannend. Ich würde sogar sagen: »verrückt«. Man stürzt sich erst munter ins kalte Wasser und steht dann vor einer großen Herausforderung. Jeder Darsteller hat diesen einen Albtraum: Er betritt die Bühne und weiß seinen Text nicht mehr. Und dies kann bei so einem Projekt natürlich Wirklichkeit werden bzw. die Chance ist hier erheblich höher, dass man seinen Text nicht mehr weiß. Und jeder geht damit anders um.
Doch die euphorische Reaktion des Publikums hat mich umgehauen.
UM: Würden Sie es noch einmal machen wollen?
DA: Wenn Sie mich morgen noch einmal fragen würden, denke ich schon. (lacht)
Trotz des stressigen Ablaufs hat es Spaß gemacht, aber natürlich ist man im Moment einfach nur müde.
Fragen an Hauke Wendt:
United Musicals: Wie haben Sie als Initiator dieses Projektes die letzten 24 Stunden erlebt?
Hauke Wendt: Ich wusste im Vorfeld nicht, wie nervös ich sein würde. Für uns war es ja auch das erste Mal, dass wir so viel Verantwortung tragen mussten.
Als Kreativer hat man natürlich auch Lampenfieber vor einer Show, aber bei den »24-Stunden-Musicals« war das noch einmal etwas ganz anderes. Es war ein großes Auf und Ab. Zwischendurch denkt man: »Das wird nichts« und dann bekommt man wieder einen neuen Push und glaubt daran, dass alles gut gehen wird.
Mich hat besonders die Professionalität, die alle an den Tag gelegt haben, umgehauen. Klar gab es hier und da Probleme, doch es wurde immer wieder ein Weg gefunden. Normalerweise hat man 6-8 Wochen Vorbereitungszeit, das hatten wir natürlich nicht. Und klar ist auch, dass das Publikum auf kleine Fehler förmlich wartet. (lacht)
UM: Wie zufrieden sind Sie mit dem Ergebnis und können Sie sich bei dem ein oder anderen Musical eine Fortsetzung vorstellen?
HW: Ich finde jedes Stück für sich einzigartig und dabei soll es auch erst einmal bleiben. Es war für diesen einen Abend gedacht und mehr kann man auch nicht erwarten. Natürlich liegen die Rechte der einzelnen Musical bei den Autoren und was diese daraus machen, bleibt abzuwarten. Ich denke, Potenzial ist auf jeden Fall vorhanden. Gestern war ich im Haus unterwegs und hörte nur leise im Hintergrund ein paar Töne von ‚Käse oder Wurst‘, die mir sofort im Ohr blieben, und warum sollte daraus nicht noch etwas entstehen?
Einige Darsteller kamen nach Ende des Projektes zu mir und waren der Meinung, dass sie wieder das Rollenprofil bedient haben, das sie immer spielen. Aber ich denke, dass es auch ein bisschen darum ging, die Stärke zu erkennen, die jeder besitzt, und diese zu unserem Vorteil zu nutzen. Das ist doch auch eine wichtige Erkenntnis – es ist im Prinzip eine Beschränkung auf die Grundinstinkte jedes Einzelnen.
UM: Könnten Sie sich eine Wiederholung vorstellen?
HW: Also nicht direkt morgen, aber ja! (lacht)
Gerade im Moment schwanke ich zwischen Müdigkeit und Euphorie.
UM: Warum haben Sie gerade Ahrensburg als Aufführungsort ausgewählt?
HW: Weil ich hier wohne! (grinst)
Hier haben ich und meine Frau unsere Produktionsfirma »Musical Creations Entertainment« und in diesem Jahr feiern wir 700 Jahre Ahrensburg. Das war der Anstoß für uns, die »24-Stunden-Musicals« nach Deutschland zu holen und dieses Projekt zu realisieren.
Am Besten finde ich, dass keiner wusste, was ihn erwartete. Dies löste bei den Künstlern natürlich viel aus und ich habe insbesondere große Hochachtung vor den Nicht-Muttersprachlern.
Es war für uns als junge Produktionsfirma auch sehr schön zu sehen, wer alles bei unserem Projekt dabei sein möchte.
UM: Wir danken allen für die Zeit, die sie sich noch im Nachhinein für uns genommen haben, und wünschen weiterhin viel Erfolg.