»Cabaret« 2015 in Bad Hersfeld

Stiftsruine Bad Hersfeld

Stifstruine Bad Hersfeld. Foto: Birgit Bernds

Wie auf der heutigen Pressekonferenz von Intendant Dieter Wedel bestätigt wurde, ist das Musical »Cabaret« 2015 bei den 65. Bad Hersfelder Festspielen zu sehen.

Gil Mehmert (Regie und Buch von »Das Wunder von Bern« in Bern), der auch »Sunset Boulevard« in Bad Hersfeld inszenierte, wird Regie führen. In diese Produktion sollen auch junge Schauspieler aus der Region eingebunden werden – in Anlehnung an Wedels »Nibelungenhorde«, die er in Worms aufgebaut hat und aus der nun mehrere Schauspieler mit nach Hersfeld kommen werden. Die Musicalpremiere ist für den 19. Juni 2014 angesetzt.

»Cabaret« feierte 1966 Uraufführung und wurde seitdem auch in Deutschland erfolgreich gespielt, mit der Musik von John Kander, den Liedtexten von Fred Ebb und dem Buch von Joe Masteroff. In Bad Hersfeld war das Stück zuletzt 1995/96 mit Pia Douwes in der Rolle der Sally Bowles zu sehen.

Die Pressekonferenz fand in der Haupthalle in der Zentrale der Sparkasse Bad Hersfeld-Rotenburg statt, die aus dem Jahr der Gründung der Bad Hersfelder Festspiele, 1951, stammen, und stand unter dem Motto »Den Zauber der Stiftsruine neu entdecken«.

Der im Sommer entlassene ehemalige Intendant Holk Freytag wird auf Dieter Wedels Bitte hin seine Inszenierung des Schauspiels »Der zerbrochene Krug« von Heinrich von Kleist in Bad Hersfeld auf die Bühne bringen (Premiere wird am 13. Juni 2015 sein). Wedel selbst wird im Shakespeare-Jahr dessen vermutlich erstes Stück »Die Komödie der Irrungen« inszenieren, das er derzeit – wie Wedel angibt – zusammen mit seinem künstlerischen Leiter Joern Hinkel bearbeitet und Passagen weiterer Shakespeare-Stücke integriert. Hiermit sollen am 6. Juni 2015 die Festspiele beginnen.

Zudem bemüht sich Dieter Wedel gerade um die Genehmigung der Landesregierung, den Stiftsbezirk als weiteren Spielort nutzen zu dürfen. Er möchte dort eine Bearbeitung von Shakespeares »Der Sommernachtstraum« unter dem Titel »Der Sommernachts-Träumereien« (Regie: Joern Hinkel) aufführen.

Wedel betont: »Festspiele sind nicht identisch mit einem Stadttheater«, das höher bezuschusst werde. »Die Hersfelder Festspiele können nur überleben, wenn sie überregional wieder bekannter werden.« Um neues, auch überregionales Publikum zu gewinnen, müsse es umworben werden: »Es muss bequem sitzen, es muss eine gute Sicht haben, und es muss sicher sein.« Die Sicherheit des Publikums erfordert für Wedel auch die alte Tribüne durch eine neue zu ersetzen, da sich im letzten Jahr herausgestellt hat, dass Sanitäter 12 Minuten brauchen, um zu jemandem mit einem Kreislaufkollaps oder Herzinfarkt vorzudringen. Dabei zähle im Notfall jede Minute. Auch künstlerisch hält Wedel eine Pause, nicht nur wegen der Schauspieler auf der Bühne, für wichtig. Schon Schiller habe diese für die Aufführung seiner Stücke zur Bedingung gemacht. Technisch werden 400 Plätze herausgenommen werden, sodass in jeder Reihe 20 anstatt der bisher 40 Plätze verbleiben und zwei Durchgänge entstehen. Insgesamt sollen ca. 1177 Plätze auf der Tribüne zum bequemen Sitzen einladen. Als technische Neuerung ist auch vorgesehen, dass jeder Schauspieler ein Mikrophon verwendet und durch einen Sounddesigner soll gewährleistet werden, dass der Ton mit dem Darsteller mitwandert.

Dieter Wedel plant auch, immer einen bekannten Schauspieler aus Film und Fernsehen zu engagieren, um einen zusätzlichen Publikumsmagneten zu haben. Zudem will er den Park der Stiftsruine als »Foyer, in dem man sich nach der Vorstellung austauschen kann«, in die Festspiele miteinbeziehen. Neu ist auch Wedels Idee, dass die Zuschauer von Kulisse von Kulisse mit umziehen werden. Zu dem Wie ist bisher nichts Näheres bekannt. Die Namen der Darsteller werden in einer eigenen Pressekonferenz im Frühjahr des Jahres 2015 bekannt gegeben werden.

Insgesamt sollen acht Stücke gespielt werden: Drei Stücke in der Stiftsruine, eines im Stiftsbezirk, drei im Schloss Eichhof und ein Kinderstück.

Laut Magistrat sollen die Kartenpreise um 15 Prozent steigen, Inhaber einer Hersfeld-Karte erhalten einen Rabatt. Außerdem gibt es bis 31. Dezember 2014 einen Frühbucherrabatt von 10 Prozent auf nicht-ermäßigte Karten.  Der Vorverkauf beginnt am 6. Dezember um 9.00 Uhr.