Vorzeitiges Ende für »Stephen Ward« in London

Stephen Ward. Foto: RUG

Stephen Ward. Foto: RUG


Andrew Lloyd Webbers neuestes Musical »Stephen Ward« schließt nach nur vier Monaten Spielzeit am 29. März im Aldwych Theatre. Das Stück feierte Premiere am 19. Dezember nach Previews seit dem 3. Dezember und hatte gemischte Kritiken erhalten. Bereits vor der Premiere lief der Kartenverkauf nur sehr schleppend.
Produzent Robert Fox sagte, dass er für die Zukunft zahlreiche neue Produktionen des Musicals erwarte, welches er für das beste Werk von Andrew Lloyd Webber halte.
Im Dezember stellte Lloyd Webber im Interview mit dem Evening Standard die Frage, ob das gerade in London uraufgeführt Musical »Stephen Ward« sein letztes sein wird. Es werde immer teurer neue Musical zu produzieren und er sei sich nicht sicher, ob er noch genug Geld habe, weitere Stücke zu produzieren, sagte er der Zeitung. Keines der sechs Stücke, die er in den letzten 20 Jahren fertiggestellt habe, sei ein Hit gewesen. Er habe nun akzeptiert, dass möglicherweise niemand seine Arbeit möge, aber dennoch sei »Stephen Ward« eines seiner besten Musicals.
Bereits im November sagte er The Telegraph, dass die Zeit der von Komponisten entwickelten Musicals vorbei sei. Keines der sehr erfolgreichen neuen Stücke habe wirklich gute Musik und es wäre wünschenswert, wenn sich dieses wieder ändern würde. »Wicked« sei das letzte erfolgreiche Musical mit guter Musik gewesen.
»Stephen Ward« spielt im Jahr 1963 und erzählt von der Profumo Affäre, einem politischen Skandal um den britischen Heeresminister John Profumo, der jedoch nicht die Titelfigur des Musicals ist. Namensgeber des Stücks ist Stephen Ward, ein Osteopath, der 1963 als eine der zentralen Figuren der Profumo Affäre bekannt wurde. Er wurde damals als Schuldiger an dem Skandal angesehen und beging kurz vor seinem Gerichtstermin Selbstmord. Lloyd Webber war schon lange fasziniert von der Person Stephen Wards und will ihn im Gedächtnis der Briten mit seinem Stück rehabilitieren.
Lloyd Webber schrieb die Musik zu »Stephen Ward« und wurde unterstützt von Christopher Hampton und Don Black, die, wie schon zu »Sunset Boulevard«, Buch und Liedtexte beisteuerten. Das Musical mit dem Untertitel »1963. The Scandal That Shook Society« wird von Robert Fox Limited und der Really Useful Group produziert und läuft unter der Regie von Richard Eyre (»Mary Poppins«), Choreographien kommen von Stephen Mear und die Ausstattung gestaltete Rob Howell (»Matilda«).