Explosion mit 14 Verletzten und einem Toten bei »1789« in Paris

Plakat von »1789 – Les Amants de la Bastille«

Plakat von »1789 – Les Amants de la Bastille«


AKTUALISIERT Gegen 18.00 Uhr gab es gestern bei den Vorbereitungen einer Vorstellung von »1789 – Les Amants de la Bastille« einen schweren Unfall mit Pyrotechnik im Palais des Sports in Paris, bei dem 15 Personen verletzt wurden, davon 5 schwer. Laut Medienberichten soll es sich bei den Verletzten um Bühnentechniker und Schauspieler handeln. Zuschauer befanden sich zum Zeitpunkt der Explosion nicht im Gebäude.
Die Explosion ereignete sich laut Le Parisien wahrscheinlich als Elektrowerkzeug in der Nähe von Pyroladungen verwendet wurde. Die Verletzten erlitten Gehörschäden und teils schwere Verbrennungen, eine Person erlitt einen Herzstillstand. Rund 100 Feuerwehrleute waren im Einsatz.
Bis kommende Woche sind alle Vorstellungen von »1789 – Les Amants de la Bastille«, einem Musical über die französische Revolution, das im vergangenen Jahr im Palais des Sports uraufgeführt wurde und seitdem als Tournee in Frankreich gespielt wird, abgesagt. Der Palais des Sports ist mit 4500 Plätzen das größte Theater in Paris. 1980 war es Ort der Uraufführung von »Les Misérables«
Nachtrag: Wie inzwischen bekannt wurde, verstarb einer der Schwerverletzten in der Nacht zu Samstag im Krankenhaus. Laut Polizei stürzten bei der Explosion mehrere in Leichtbauweise gebaute Wände und eine Decke ein.
Nachtrag 2: Bei dem Toten handelt es sich um Marcus Toledano, dem Technischen Leiter von »1789 – Les Amants de la Bastille«. Als die Rettungskräfte eintrafen, hatte er bereits einen Herzstillstand erlitten. Die Produzenten sagten der Familie Toledanos ihre volle Unterstützung in dieser schwierigen Situation zu. Frankreichs Kulturministerin Aurelie Filippetti äußerste sich bestürzt über das Unglück und sprach den Angehörigen ihr Beileid aus. Zahlreiche Menschen hinterließen auf den Plakatflächen rund um den Palais des Sports Kondolenzbotschaften und legten Blumen ab.
Polizei, Staatsanwaltschaft und die Behörde für Arbeitssicherheit haben derweil die Ermittlungen aufgenommen und überprüfen, ob ein Fehlverhalten zu dem Unglück geführt oder beigetragen hat. Nach ersten Erkenntnissen war ein defektes Elektrowerkzeug Auslöser der Explosion im Backstagebereich. Aufgrund der Druckwelle erlitten zahlreiche Personen Hörschäden und werden ärztlich behandelt.