»Orchester ist das Zentralgestirn der VBW«

Wien_VBW_LogoIm Rahmen der heutigen Pressekonferenz zu »Der Besuch der alten Dame« äußerte sich VBW Generaldirektor Thomas Drozda zur derzeitigen Diskussion um die Zukunft des Musical-Orchesters der Vereinigten Bühnen Wien. In dem anschließend verbreiteten Statement heißt es, das Orchester sei „das Zentralgestirn der VBW“ an dem man auch in Zukunft festhalten werde. »Der Besuch der alten Dame« werde ab Februar in Wien mit 31 Musikern gespielt.

»Der Besuch der alten Dame« ist das beste Beispiel: Wir spielen diese Produktion in der Uraufführung der Theaterfassung mit 31 Musikern, das ist jedenfalls Weltrekord – in der Schweiz wurde »Der Besuch der alten Dame« mit 24 Musiker gespielt und auch das ist international gesehen schon außerordentlich viel. Auch ELISABETH spielen wir im Raimund Theater etwa mit 28 Musikern. Und wir freuen uns darüber und sind stolz darauf. Wie immer unsere Mitbewerber das halten wollen, für uns ist eines klar: Das Orchester ist das Zentralgestirn der VBW und wenn wir von unseren Besuchern aus dem In- und Ausland immer wieder hören, wie wehmütig sie nach Wien blicken und dass das Orchester das Herz des Musicals ist, dann ist das nur zu unterstreichen. Es haben daher weder die Stadt Wien noch wir vor, das Orchester scheibchenweise zu demontieren und in Zukunft nur mehr mit der Hälfte der Musiker auszukommen. Weil wir uns damit den Ast absägen würden, auf dem wir sitzen.
Dass dieses Orchester nicht nur an 500 Abenden an unseren beiden Musical-Häusern exzellente Leistung erbringt, sondern auch eine enorme Breite und Vielfalt aufweist, haben wir zuletzt am vergangenen Montag eindrucksvoll bewiesen und auch die 25-Jahr-Feier mit »Das Phantom der Oper« im Vorjahr waren eindrucksvoll, nicht nur im Vergleich [zu dem, was sich] gerade bei dieser Produktion am Tournee-Markt abspielt.
Der nächste starke Auftritt unseres Orchesters wird die Fortsetzung von »Das Phantom der Oper« sein, bei der Premiere von »Love Never Dies« am 18. Oktober werden über 40 Musiker und Musikerinnen auf der Bühne sein. Auch das ist wohl weltweit einzigartig und wir sind stolz darauf.
Ich habe jetzt eine Reihe von Zahlen erwähnt, weil in der Berichterstattung auch nur von Zahlen die Rede war, natürlich geht es nicht nur um den Umfang der Besetzung, sondern auch um den Klangkörper. Und der hat sehr viel mit Qualität und Kontinuität zu tun. Wir haben hier Musiker, die teilweise seit Jahrzehnten miteinander spielen und das macht abseits der Frage, wie viele Kollegen im Graben sitzen, das Besondere aus. Gehen Sie davon aus, dass wir dieses Besondere wertvoll finden und erhalten werden. In diesem Sinn genießen Sie die folgende Darbietung dieses wohl einzigartigen Klangkörpers der Stadt.

In den Vergangenen Tagen war bekannt geworden, das die Verträge einiger Musiker im Orchester der VBW nicht verlängert werden und weiteren Abfindungen angeboten wurden. Gegenüber dem Kurier wurde dies damit begründet, dass es derzeit mangels Rücklagen nicht möglich, Verträge für 2015 abzuschließen, da es für 2014 und 2015 noch kein genehmigtes Budget gebe. Außerdem seien Instrumente betroffen, die nach derzeitiger Planung in den Produktionen im Jahr 2015 nicht benötigt würden. Er sagte “Weil wir dann »Mamma Mia« allenfalls weiter spielen werden und eine weitere Produktion, die eine andere Orchesterbesetzung erfordert – und erst ab Herbst 2015 eine große Neuproduktion planen, wo es wieder anders ausschauen wird”