Andrew Lloyd Webber. Foto: CC BY SA Tracey Nolan
Laut New York Post Kollumnist Michael Riedel hat Andrew Lloyd Webber bei seiner jährlichen Party für einflussreiche Persönlichkeiten der Musicalbranche aus den USA und Großbritannien auf seinem Landsitz Sydmonton bei London, genannt »Sydmonton Festival«, die Premiere seines neuen Musicals Stephen Ward angekündigt. Hierfür wurden je 20 Minuten aus beiden Akten vorgestellt.
»Stephen Ward« von Andrew Lloyd Webber (Musik), Don Black (Liedtexte) und Christopher Hampton (Buch) erzählt die Geschichte der Profumo-Affäre, einen politischen Skandal um den britischen Heeresminister John Profumo in den Jahren 1962 und 1963. Profumo lernte auf einer Party, die Stephen Ward gab, das Model Christine Keeler kennen, mit der er eine Affäre begann. Ward, Keeler und deren Freundin Mandy Rice-Davies hatten einen Prostitutionsring aufgebaut. 1962 wurde bekannt, das Keller sowohl eine Beziehung zu John Profumo als auch zum Marineattaché der sowjetischen Botschaft unterhielt. Gerüchte kamen auf, dass Keeler den Minister im sowjetischen Auftrag ausspioniert habe, was sie jedoch dementierte. Nach zahlreichen Presseberichten musste Profumo im Sommer 1963 schließlich von seinem Amt zurücktreten, weil er das Parlament belogen hatte. Die Regierung einen offiziellen Bericht von Lord Alfred Denning, laut dem es keinen sowjetischen Spionageauftrag an Keeler gab und Profumo auch keine Geheimnisse verraten hatte. Einen Monat später trat der konservative Premierminister Harold Macmillan als Folge des Skandals zurück. Ward wurde wegen Lebensunterhalts aus unmoralischen Einkünften angeklagt und beging Selbstmord.
Die Geschichte wurde bereits 1989 im Film »Scandal« mit John Hurt als Stephen Ward und Joanne Whalley als Christine Keele verarbeitet. Ähnlich wie im Film spielt auch im Musical Profumo selbst eher eine Nebenrolle, während die Handlung Keele und Ward folgt.
Die Previews für »Stephen Ward« beginnen im Oktober im Aldwych Theatre, die Premiere ist für November geplant.