»Das Phantom der Oper« in Hamburg mit reduziertem Orchester

Foto: Stage Entertainment

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Seit Bekanntwerden der Sparmaßnahmen von Stage Entertainment im Bereich der Orchester steht das Unternehmen unter starker Kritik. Zuerst beklagten Musiker der Theater in Stuttgart, dass mit dem Umzug von »Tarzan« aus Hamburg in die Baden-Württembergische Landeshauptstadt die Zahl der Musiker von 17 auf 10 reduziert werden soll, wobei die fehlenden Stimmen durch Keyboards oder Zuspielungen ersetzt werden sollen, später wurde dann bekannt, dass auch beim nächsten Transfer von »Sister Act« nach Oberhausen das Orchester reduziert werden soll.

Gegenüber der Stuttgarter Zeitung erklärte Stage Entertainment Sprecher Stephan Jaekel: »Wir sind kein staatlich subventioniertes Theater, wir müssen wirtschaftlich sein. Für Stage Entertainment sei beim Einsatz von Musik aus der Konserve oder vom Keyboard entscheidend, ob die hörbare Qualität beeinträchtigt wird. Sprich: Ob das Publikum einen Unterschied zur Live-Musik des Orchesters hören kann. Solange dies nicht der Fall ist, spricht aus betrieblicher Sicht eben alles dafür, Personal einzusparen.«

Gegenüber musicalinsider.io bestätigte das Unternehmen, dass auch bei der Premiere von »Das Phantom der Oper« mit einem reduzierten Orchester von 14 Musikern gespielt wird. Die derzeit von Andrew Lloyd Webbers Produktionsfirma Really Usefull Group für kleine Theater und Amateurgruppen vermarktete Fassung des Stücks, die auch am Broadway gespielt wird, schreibt hingegend 27 Musiker zwingend vor. Alternativ zu einem großen Orchester wird auf die »Orchestra Enhancement«-Software Sinfonia verwiesen, mit welcher es möglich sein soll bis zu 2/3 eines Orchesters durch ein einziges Keyboard zu ersetzen, die u. a. bei »Les Misérables« in London zum Einsatz kommt. Zumindest für Schulen und Amateure in den USA gibt es Sinfonia bereits vorprogrammiert für »The Phantom of the Opera«.